Refit (fast) beendet

Schon lange her seit unserem letzten Beitrag. Fast so, als wenn nichts passiert wäre. Weit gefehlt 😉

Dennoch sind wir, insbesondere ich, voll und ganz mit dem Refit und der weiteren Ausrüstung unserer Taku Moe beschäftigt und ausgelastet. Der super Sommer 2018 trägt sein Übriges hinzu. Ich kann mich kaum daran erinnern, wann wir das letzte Mal über Monate hinweg solch fantastisches Wetter hatten. Der Sommer ist im übrigen schuld daran, dass ich kaum mit dem Schiff auf Reisen war. Ich genieße die wunderbare Zeit auf der Schlei und mit tollen Freunden vor Anker. Wer weiß, wann wir das wieder können. Die teils nur schwer erträgliche Hitze macht die Arbeiten an Bord zur Tortur. Aber nur noch 320 Tage bis zur Abfahrt!

 

Die Hitze war mangels Wind meist nur vor Anker erträglich

 

Flo und Annika begleiten mich auf dem Weg von Kiel zurück nach Schleswig

 

Im Mai wurde das neue Bimini installiert. Die beste Investition in diesem Jahr mit Blick auf diesen Sommer 😉

Auf dem Bimini haben ich 450Wp Solar Panels (3x150Wp von Wattstunde) installiert. Die sind mit Velcro Ultra Mate Heavy Duty Klettband befestigt. Die Unterseite des Velcro wurde auf das Bimini aufgenäht. Die Oberseite ist durch Selbstkleber auf den Paneelen befestigt. Hält bombenfest und ist nur sehr schwer wieder herunterzubekommen. Mal eben das Bimini einklappen geht jedenfalls nichts.

Die Paneele sind parallel verschaltet und speisen einen Victron 150/35 MPPT Ladegerät. Spitzenwerte von 2.2 Kilowattstunden am Tag haben wir bereits gesehen. Das ist völlig ausreichend, um unser elektrisches System autark und ohne Maschine/Generator zu betreiben. Selbst an bewölkten Tagen wird noch ausreichend Leistung produziert, um die Defizite, die über Nacht eingefahren werden, wieder der Batteriebank hinzuzufügen. So bleiben die Akkus fast ständig voll.

 

450Wp Solar Array auf Bimini – im Winter wird noch ein viertes Paneel ergänzt

 

Knapp 300W – in Spitzen habe ich sogar 415W gesehen

 

2 Kilowattstunden Solarleistung am Tag sind keine Seltenheit

 

Zudem habe ich den guten alten Victron BMV-702 Batteriecontroller gegen ein Pico Blue von Simarine ausgetauscht. Hübsche Anzeige, die uns zudem auch Füllstände, Temperaturen, Stromentnahme einzelner Geräte und Stromzufuhr der verschiedenen Generatoren (Wind, Solar, LiMa-Batterie Lagegerät, Landstromladegerät) anzeigt.

Pico Blue von Simarine – Batteriecontroller auch für Füllstände und Temperaturen

 

Auch haben wir endlich den Radarmast installiert. Den hat uns die Firma Edelstahltechnik Haase gebaut und verfügt über einen Bordkran für den Außenbordmotor. Oben drauf gibt es einen Antennenhalter für Navtex, Iridium und diverse andere Antennen sowie den Radardome von Raymarine (Quantum). Funktioniert alles sehr gut, und wir haben uns entschlossen im Winter einen zweiten Bordkran nachzurüsten, der dann am Mast für den Windgenerator hängt. Für Kurztrips können wir so sehr elegant und einfach unser Dinghy hochziehen und transportieren.

Radarmast mit Bordkran, Antennenträger und Raymarine Quantum

 

Bordkran mit Dinghi und Außenborder – ein zweiter Bordkran wird noch ergänzt

Die Bugplattform musste dem Rocna 25kg Anker weichen, da der Anker wegen seines Bügels nicht passen würde. Also haben wir die Platform kurzerhand abgesägt (wer Interesse daran hat, bitte melden – wird zum Verkauf angeboten). Nun passt der Rocna. Gleichfalls haben wir die alte 30m 8mm Ankerkette gegen eine neue mit 75m Länge ersetzt. Anker hält – selbst mit drei Schiff und ca. 30 Tonnen Gewicht 😀

 

Muss weichen – deshalb kurzerhand abgesägt,

 

um dem Rocna Anker platz zu machen.

Achja, die Fockrollanlage mussten wir leider auch erneuern, da die unteren Lager komplett ausgeschlagen waren und es dafür keinen Ersatz mehr gibt. Das haben wir zum Anlass genommen auch die Fock auszutauschen. Die alte Fock löste sich bereits in ihre Bestandteile auf. Schon seit Ewigkeiten hat mich Dyneema Hydranet (ein zusätzliches Gewebe auf Dacron) Segeltuch überzeugt. Es ist sehr lange haltbar und behält seine Form wesentlich länger als normales Dacron. Wir haben uns für die schwere Qualität in 380g/m2 entschieden. Die Fock ist immer eine gute Alternative, zumal wir damit auch problemlos kreuzen können. Das ist mit der Genua nur bedingt möglich, da diese vor jedem über Stag gehen eingerollt werden muss.

 

Erneuerte Fock samt Rollanlage

Der Sommer neigt sich nun vorerst seinem Ende zu. Heute zieht ein sich gerade bildendes Tief von der Bretagne über Holland nach Nordosten und wird einen Wetterwechsel mit ordentlich Blitz und Donner herbeiführen. Eine willkommene Gelegenheit den Staub der letzten Wochen abzuwaschen und endlich frische Luft atmen zu können. Und die Natur wird sich für jeden Tropfen Regen bedanken. Ende September kehrt die Taku Moe dann nochmals ins Winterlager zurück, bevor sie im Mai 2019 wieder nach Schleswig verholt wird, damit wir die abschließenden Arbeiten beenden können. Dann noch verproviantieren und schon geht es los. Starttag ist der 1. Juli 2019.

 

P.S.: Es haben sich bereits einige Hand gegen Koje Interessenten bei mir gemeldet, die uns auf unserem Weg nach Gibraltar begleiten wollen. Im Oktober oder November werde ich eine Liste einstellen, wo Ihr die noch freien Termine sehen könnt. Wenn dann immer noch Interesse besteht, schreibt uns kurz eine Nachricht, damit wir alles weitere besprechen können 🙂

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4 Antworten zu “Refit (fast) beendet”

  1. Jens Borner sagt:

    Hallo, was für eine wunderbare Website. Danke für die detailreichen Informationen zur Ausrüstung und Refit. Und Klasse welche Gedanke Ihr Euch macht und wie Ihr an die Umsetzung geht. Spannend und sehr fundiert. Gern würde ich noch Eure Erfahrungen mit dem Faltpropeller kennen. Schub, Aufstoppen, Verschleiß..
    Grüße von der Schlei, an die Schlei. Jens, SY Skokie

    • Stefanie sagt:

      Hallo Jens,

      danke für die Blumen 🙂
      Im Vergleich zum Festpropeller macht sich natürlich zunächst eine höhere Geschwindigkeit unter Segeln bemerkbar. Gewinn in etwa 0,5 – 0,7 Knoten.
      Der Schub ist in etwa gleich geblieben. Wir erreichen knapp Rumpfgeschwindigkeit bei maximal erlaubter Drehzahl und tuckern gemütlich bei 1500rpm und ca. 5,5 Knoten. Das Aufstoppen geschieht etwas gemächlicher, soll heißen man muss etwas früher in die Eisen treten, denn der Mechanismus muss sich einmal komplett um 180 Grad drehen. Das dauert ein wenig länger als gewohnt.
      Einen Verschleiß konnte ich bis jetzt nicht feststellen.

      Zum Zeitpunkt heute würde ich den Gori auch wieder einbauen.

      Viele Grüße aus Schleswig 🙂
      Stefanie

  2. Hallo Stefanie
    wir besitzen auch eine Bavaria 390 caribic.Mich interessiert, wie ihr den zweiten Vorstag fixiert habt.Kannst du mir gelegentlich einige Nahaufnahmen und Kurzbeschrieb zukommen lassen.
    Gruss, Robi

    • Stefanie sagt:

      Hallo Robi,

      das zweite Vorstag setzt ca. 50-60cm unterhalb des ersten Vortags oben am Mast an. Dort ist es mit einem T-Toggle befestigt.
      Unten geht das Vorstag über einen Pelikanhaken mit Spanner direkt auf den hinteren Pütting vom Bugbeschlag (siehe Bild per email). Ich weiß nicht, ob der Bugbeschlag so original ist.
      Die Rückseite des Pütting ist mit einem weiteren Wantenspanner direkt an den Bug geführt, um die Last aufzunehmen und zu verteilen. Siehe Bild.

      Ich hoffe das hilft Dir weiter.

      Viele Grüße,
      Stefanie


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